Bourbon Lies by J. R. Ward

Bourbon Lies by J. R. Ward

Autor:J. R. Ward
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: LYX.digital
veröffentlicht: 2017-10-13T00:00:00+00:00


ZWANZIG

Sutton war Edward gegenüber hin- und hergerissen. Einerseits wollte sie ihn weiter mit ihrer Beziehung konfrontieren – oder was zur Hölle das da zwischen ihnen war –, andererseits gab es Wichtigeres, Dringenderes zu klären. Als Lane sie aus dem Krankenhaus angerufen hatte, war er spürbar aufgewühlt gewesen. Nicht grundlos, wie sich herausgestellt hatte, nachdem er ihr alles mit schonungsloser Offenheit erzählt hatte.

Und natürlich hatte sie von sich aus angeboten, das Gespräch mit Edward zu suchen.

Im Gegensatz zu Lane rechnete sie jedoch nicht damit, eine magische Wirkung auf den Mann auszuüben. Edward Baldwine war schon immer seinen eigenen Weg gegangen, und sie war nicht so dumm, sich für die Einzige zu halten, die zu ihm durchdringen könnte.

Versuchen musste sie es trotzdem.

»Wirklich nicht?«, gab sie zurück. »Fällt dir wirklich kein einziger Grund ein, warum Miss Aurora deinen werten Namen auf den Lippen trägt?«

»Vielleicht sorgt sie sich um Lane, und ich soll ihm helfen. Ich weiß es nicht. Frag doch sie!«

»Ist dir bekannt, dass das Red & Black über eine Videoüberwachung verfügt?«

»Warum reden wir jetzt übers Gestüt? Ich dachte, es ginge um Miss Aurora.«

»Kameras.« Sie zeigte über ihren Kopf. »Oben unter der Stalldachkante.«

»Weißt du was, ich sollte jetzt langsam gehen und …«

»Bleib sitzen«, blaffte sie, als er sich vom Stuhl zu erheben begann.

Edward zog eine Augenbraue hoch. Aber ihre Entschlossenheit musste in ihrem Gesicht zu sehen gewesen sein, denn er nahm jetzt tatsächlich ganz langsam wieder Platz.

Gut für ihn. Sie hätte ihn notfalls auch mit Gewalt überzeugt.

»Du hast das Gestüt in jener Nacht nicht verlassen«, stellte sie klar. »Leugnen ist zwecklos. Das Video zeigt eindeutig, dass weder du noch jemand anders vom Gelände gefahren ist. Und auf den deiner Aussage nach für die Tat verwendeten Truck war die ganze Zeit eine Kamera gerichtet.«

»Würdest du bitte meinem Bruder etwas ausrichten? Sag ihm, er soll die wilden Theorien bleiben lassen.«

»Lizzie hat heute Morgen ein Messer in Miss Auroras Wohnung gefunden.«

»Sie ist Köchin. Die benutzen schon mal …«

»In einem Plastikbeutel. Hinter einem Foto von Lane.«

Edward legte die Handflächen auf die Tischplatte und stemmte sich hoch. »Ich gehe jetzt. Ein schönes Leben noch, Sutton! Und das meine ich ernst.«

Sutton ließ ihn zur Tür humpeln und dagegenklopfen. Als niemand kam, rief er: »Wache!«

»Er ignoriert dich«, sagte sie, ohne sich umzudrehen.

»Warum?«

»Weil ich es ihm gesagt habe.«

Er klopfte lauter. »Wache!«

»Erzähl mir von dem Messer, Edward. Du weißt etwas. Du beschützt jemanden. Ich verstehe schon – es liegt in deiner Natur. Aber bedenke Folgendes: Lane wird keine Ruhe geben, bis du hier als freier Mann wieder rausmarschierst. Und ich ebenso wenig.«

»Was zum Teufel geht in euren Köpfen vor?« Lautstark humpelte er zurück an den Tisch. »Ihr habt eure Leben zu leben. Eure Firmen zu leiten. Warum verdammt noch mal schert sich irgendwer von euch auch nur einen Dreck darum, was …«

Sie sprang auf und stellte sich direkt vor ihn. »Weil wir dich lieben. Und wenn ein geliebter Mensch etwas Falsches tut, dann will man ihn davon abhalten!«

Edwards Augen schienen fast schwarz zu werden vor Wut, und am Hals traten ihm die Adern hervor.



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